29. Juni 2022

Ein Workshop mit vielen Gesichtern – Wie Theaterpädagogik freiwillig Engagierten hilft, eigene Grenzen zu erkunden

Es erfordert schon ein wenig Mut, bei einer Bildungsveranstaltung mit schauspielerischen Elementen mitzumachen; umso erfreulicher ist es, dass wir am 21. Juni 18 Teilnehmer*innen bei unserem Workshop „Spielerisch Grenzen setzen mit Theaterpädagogik“ begrüßen durften. Fernab gewohnter Fortbildungs-Settings bekamen die freiwilligen Helfer*innen die Möglichkeit, einmal aus sich herauszugehen und sich selbst auf eine neue Art kennenzulernen. Denn: Theaterpädagogische Übungen bieten eine einmalige Gelegenheit, neue Perspektiven einzunehmen und sich somit in andere Menschen hineinzuversetzen – was speziell im Bereich der Freiwilligenarbeit unerlässlich ist.

Was Sushi mit Theaterpädagogik verbindet

Feststeht: Theaterpädagogik-Workshops aktivieren die Teilnehmer*innen dazu, die eigene Komfortzone über Bord zu werfen und in neue Lebenswelten einzutauchen. Mit Auflockerungsübungen wurde schnell eine entspannte Atmosphäre geschaffen. So startete die Theaterpädagogin Mag. Ursula Schwarz die Bildungsveranstaltung mit „Sushi“, einer Aufgabe, bei der sich alle Beteiligten in einem Kreis aufstellen und blitzschnell auf verschiedene Kommandos reagieren. Mit Armen und Beinen werden auf diese Weise Bewegungsimpulse in der Gruppe weitergegeben.

Nach den Aufwärmübungen war das Eis schnell gebrochen, die Spiellust war aktiviert und der Intellekt hatte Pause. Dennoch nahmen sich die Teilnehmenden auch viele wichtige Eindrücke für ihr freiwilliges Engagement mit nachhause. „In der Freiwilligenarbeit wie im Theater braucht es Flexibilität, Empathie und Zusammenspiel. Zudem verlangt Theaterspiel aber immer auch Klarheit. Bei aller Leidenschaft für das ehrenamtliche Wirken sollten freiwillige Helfer*innen die eigenen Bedürfnisse und Grenzen wahren und genau dies können sie im Rahmen der Theaterpädagogik ausprobieren“, schildert die Workshop-Leiterin Ursula Schwarz.

Spielerisch fürs Leben lernen mit theaterpädagogischen Übungen

 Nur wer auf sich selbst achtet und glücklich ist, kann anderen Menschen zur Seite stehen. Und doch fällt es oft unheimlich schwer, sich in schwierigen Situationen auszuklinken. So animierte das „Statuentheater“ die Freiwilligen dazu, konkrete Situationen aus ihrem Engagement zunächst in einem „Ist-Zustand“ und anschließend in einem „Soll-Zustand“ zu imitieren. Dadurch wurde die Gruppe zum Austausch über diverse Lösungen und Zielvorstellungen angeregt.

Obgleich an diesem Nachmittag viele bedeutende Themen angesprochen und inspirierende Erfahrungen ausgetauscht wurden, hatte die Gruppe großen Spaß am spielerischen Experimentieren. Bei zahlreichen Übungen wurde viel gelacht und alle haben die ungezwungene Atmosphäre genossen. „Es war für mich deutlich, mit welch großer Leidenschaft und mit wie viel Engagement die freiwilligen Helfer*innen ihrer Arbeit nachgehen. Mit demselben Einsatz haben sie sich auch auf neue Methoden und den Perspektivenwechsel eingelassen, den Theaterpädagogik bietet“, schmunzelt Frau Schwarz.

Fotonachweis: Josef Blaschko

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