Während die meisten Schülerinnen und Schüler die letzten Wochen der Sommerferien in vollen Zügen genießen, wird in manchen Einrichtungen am Ende der Schulferien bereits fleißig gelernt. Viele Sozialorganisationen wie die Caritas, das Diakoniewerk, das Hilfswerk oder der Verein Einstieg bieten in der Stadt Salzburg kostenlose Ferienlerngruppen an, die Kindern mit Lerndefiziten aus einkommensschwachen Familien dabei helfen, sich bestmöglich auf den Schulbeginn vorzubereiten. Unterstützt werden sie dabei von freiwilligen Lernunterstützerinnen und Lernunterstützern.
Das Programm der Sommerlerngruppe des Verein Einstieg im Rahmen des Projekts GenerationenLernen orientiert sich an Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache. Am Vormittag sind die Volksschulkinder dran, am Nachmittag die Mittelschulkinder. Die Mitarbeiter*innen des Vereins haben ein Ferienheft vorbereitet. Freiwillige unterstützen die Kinder dabei die Aufgaben zu lösen. Besonders in den Hauptfächern Deutsch und Mathematik haben manche Kinder große Defizite. „Die Sommerlerngruppe soll ihnen dabei helfen, sich auf das kommende Schuljahr vorzubereiten und mit gestärktem Selbstbewusstsein in den Schulalltag zurückzukehren“, erklärt die Freiwilligenkoordinatorin Laura Trattner.
„Die Sommerlerngruppe soll den Kindern dabei helfen, sich auf das kommende Schuljahr vorzubereiten und mit gestärktem Selbstbewusstsein in den Schulalltag zurückzukehren.“
Laura Trattner, Freiwilligenkoordinatorin beim Projekt GenerationenLernen Tweet
Auch im Sprachcafé für ukrainische Kinder, das vom Diakoniewerk organisiert wird, geht es darum die Deutschkenntnisse vor dem Schulbeginn zu festigen. Das geht am besten in entspannter Atmosphäre beim gemeinsamen Spiel. „Viele Kinder haben große Hemmungen Deutsch zu sprechen. Beim spielerischen Deutschlernen im Sprachcafé trauen sich die Kinder, aus sich herauszugehen. Sie haben sich in den letzten Wochen stark verbessert. Sie sind motivierter geworden und das gibt ihnen Selbstbewusstsein für den Schulstart“, erzählt die freiwillige Helferin Lela Biganashvili, die bis zum Schulbeginn gemeinsam mit anderen Freiwilligen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen des Diakoniewerk zwei Mal wöchentlich im ukrainischen Zentrum in Salzburg mit Kindern Deutsch übt.
„Viele Kinder haben große Hemmungen Deutsch zu sprechen. Beim spielerischen Deutschlernen im Sprachcafé trauen sich die Kinder, aus sich herauszugehen. Sie haben sich in den letzten Wochen stark verbessert. Sie sind motivierter geworden und das gibt ihnen Selbstvertrauen für den Schulstart."
Lela Biganashvili, Freiwillige beim Sprachcafé für ukrainische Kinder Tweet
Lernunterstützungsprojekte suchen nach Freiwilligen
Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung. Dabei sollten die Bildungschancen nicht von den finanziellen Mitteln der Eltern abhängen. Das sieht in der Realität leider anders aus, denn viele Familien können sich die teure Nachhilfe für ihre Kinder nicht leisten. Leidtragende sind die Kinder, die dem Schulstoff nicht folgen können, überfordert sind oder auf der Strecke bleiben.
Verschiedene Sozialorganisationen steuern mit kostenloser Lernunterstützung gegen. Dabei sind sie auf die Hilfe einer großen Anzahl von Freiwilligen angewiesen.
Wie groß der Bedarf an kostenloser Lernhilfe ist, wird mit Beginn des Schuljahres wieder deutlich sichtbar werden. Dann füllen sich bei den Lernunterstützungsprojekten wieder die Wartelisten. Auf eine Aufnahme müssen die Kinder in der Regel länger warten. Pandemie und Teuerung haben ihre Spuren hinterlassen und die Nachfrage übersteigt so deutlich das Angebot, dass bei Projekten wie dem Lerncafé der Caritas oder der Lernbrücke des Diakoniewerk nur rund die Hälfte der interessierten Kinder aufgenommen werden können.
„Die Freiwilligen im Bereich Lernunterstützung leisten enorm wichtige Arbeit. Eine gute Schulbildung kann das gesamte Leben eines Kindes positiv beeinflussen. Bildung ist ein wichtiger Eckpfeiler unserer Gesellschaft!“
Marlies Blaschko, Leiterin Freiwilligenzentrum Salzburg Tweet
In unserer Freiwilligenbörse suchen die Lerninitiativen durchgehend nach Freiwilligen, die sich im Bereich Lernhilfe und Wissensvermittlung engagieren möchten. Marlies Blaschko, Leiterin des Freiwilligenzentrum Salzburg, betont wie wichtig dieses Engagement ist: „Die freiwilligen Lernunterstützerinnen und Lernunterstützer leisten enorm wichtige Arbeit. Eine gute Schulbildung kann das gesamte Leben eines Kindes positiv beeinflussen. Bildung ist ein wichtiger Eckpfeiler unserer Gesellschaft!“
Die Möglichkeiten sich in diesem Bereich zu engagieren sind vielfältig. Projekte wie die Lernbrücke des Diakoniewerk oder GenerationenLernen des Verein Einstieg setzen auf Lernpatenschaften im 1:1 Setting. Während in Lernpatenschaften flexibel wöchentlich ihre Lernzeiten vereinbart werden, wird in anderen Lerninitiativen, wie den Lerncafés der Caritas oder der Lern.Oase des Hilfswerks an fixen Nachmittagen gelernt. Freiwillige Helfer*innen können sich mit ihren individuellen Fähigkeiten einbringen und mitentscheiden, welche Schulstufen sie unterstützen. Mit Fachwissen und Material stehen ihnen die Leiter*innen und Freiwilligenkoordinator*innen der jeweiligen Projekte zu Seite.
Freiwillig engagiert im Bereich Lernunterstützung
Kinder, die Schwierigkeiten haben dem Schulstoff zu folgen, bekommen durch freiwillige Lernunterstützerinnen und Lernunterstützer individuelle Aufmerksamkeit. Sie können in ihrem persönlichen Tempo lernen. Das fördert nicht nur das Verständnis des Lernmaterials, sondern trägt dazu bei, das Vertrauen der Schüler*innen in ihre Fähigkeiten zu stärken und die Freude am Lernen zu erhalten.
Menschen, die sich im Bereich Lernhilfe und Wissensvermittlung engagieren möchten, können jederzeit mit uns in Kontakt treten oder finden in unser Freiwilligenbörse alle Möglichkeiten.