7. Januar 2025

„Ich will mit meinem Engagement zeigen, dass man die Welt zum Positiven verändern kann“ – Word-Rap mit Barbara S.

Barbara S. begleitet als Freiwillige der Caritas junge Asylwerber bei der Integration und betreut sie im Asylverfahren. Zudem hat sie eine Patenschaft für einen afghanischen Jugendlichen, den sie dabei unterstützt sich in Österreich zurechtzufinden.

Bei der Zertifikatsübergabe des Werkzeugkoffer für Freiwillige sprechen wir mit Barbara im Word-Rap darüber, warum es ihr wichtig ist, etwas Sinnvolles zur Gesellschaft beizutragen.

Meine größte Herausforderung bei der Freiwilligenarbeit war… überhaupt immer wieder Zeit zu finden, das zusätzliche Engagement in meinen ohnehin vollgestopften“ Alltag einzubauen. Und die Erfahrung, trotz grundsätzlichem Einverständnis, im Hinblick auf die Bedürfnisse der eigenen Familie, oft Prioritäten setzen zu müssen.

Glücklich sein bedeutet für mich… schöne Augenblicke genießen können und dankbar sein dafür, wie gut es mir geht.

Meine Freunde schätzen mich, weil… ich gut zuhören kann und weil ich eine sehr treue Seele bin, die sich regelmäßig meldet. Zudem bin ich sehr hilfsbereit. Wenn ich das Gefühl habe, ich kann etwas tun, dann helfe ich.

Meine Inspiration mich freiwillig zu engagieren war… ich beschäftige mich mit den ganzen Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten auf der Welt. Ich will das tun, was ich tun kann, auch wenn ich nur ein paar Leuten damit helfen kann.

Mein freiwilliges Engagement ermöglicht mir… meinen Horizont zu erweitern und neue interessante Menschen kennenzulernen.

Durch mein freiwilliges Engagement möchte ich bewirken… ich möchte meinem Umfeld, meinen Kindern und meinen Freunden zeigen, dass man die Welt zum Positiven verändern kann.

 

Diese Erfahrung aus meiner Freiwilligenarbeit hat meine Persönlichkeit oder Einstellung geprägt… das Kennenlernen von anderen Denkweisen, anderen Kulturen und anderen Religionen. Und das Kennenlernen der Realität im Asylsystem.

Diese schwierige Situation musste ich bei meinem freiwilligen Engagement lösen… ich musste fertig werden mit diesem ganzen Alltagsrassismus. Mit diesen Ungerechtigkeiten und den unverständlichen Entscheidungen im Asylverfahren. Es trifft sehr oft die Falschen. Ich habe oft miterlebt, dass ausgerechnet die Asylwerber abgelehnt werden, die sich voll bemühen, sich integrieren und sich nichts zu Schulden kommen lassen. Das weiß man mit der Zeit dann schon, dass ähnliche Geschichten einen komplett anderen Verlauf nehmen und das ist wirklich sehr frustrierend. Es ist dann so offensichtlich ungerecht, dass man nicht weiß, wie man damit umgehen soll.

Mein schönstes Erlebnis bei der Freiwilligenarbeit war… wenn die Asylwerber, die ich betreue, dann doch da bleiben dürfen, und wenn sie dann schaffen, dass sie irgendwo einen Job bekommen und sich ein Leben aufbauen oder ihre Familie nachholen können.

Menschen, die sich in meinem Bereich freiwillig engagieren möchten, würde ich sagen oder raten, dass… man sehr offen und flexibel sein muss. Dass man sich nicht immer die große Dankbarkeit erwarten darf, da diese Menschen in sehr schwierigen psychischen Ausnahmesituationen sind und ganz andere Probleme haben. Die Dankbarkeit zeigt sich oft ganz anders. Man kriegt viel zurück, aber häufig nicht dieses klassische Danke. Diese Menschen haben so viel erlebt und viele Probleme. Ich habe nie etwas erwartet und habe so viel zurückbekommen. Die Asylwerber, die ich betreue, fragen mich immer wie es meiner Familie geht. Wie geht’s deinem Mann, wie geht’s deinen Kindern? Das hat für sie einen ganz anderen Stellenwert. Das fragen sie mich jedes Mal, wenn sie mich sehen.

Mein Lieblingsmodul aus dem Werkzeugkoffer war… es waren alle so bereichernd, ich könnte mich gar nicht entscheiden, welches das beste war. Jedes für sich hat einen Mehrwert gehabt und wirklich etwas gebracht. Es sind alle super!

 

Fotonachweis: Daniela Klein

Sind auch Sie interessiert an freiwilligem Engagement? Stöbern Sie gerne auf unserer Freiwilligenbörse nach aktuellen Einsatzmöglichkeiten, die Ihren Interessen und Talenten entsprechen.

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