Freiwilliges Engagement ist vielfältig, bunt und facettenreich. Um die Qualität des Freiwilligenmanagements auch weiterhin hochzuhalten, hat das Freiwilligenzentrum Salzburg ein neues Bildungsformat ins Leben gerufen: Crossover-Workshops tragen künftig dazu bei, den Austausch zwischen Freiwilligenkoordinator*innen aus unterschiedlichen Sparten zu ermöglichen.
„Wir wollten die vielseitige Erfahrung und das umfassende Wissen im Bereich der Freiwilligenarbeit zusammentragen und voneinander profitieren“, berichtet Marlies Blaschko, Leiterin vom Freiwilligenzentrum Salzburg, über die Entstehung der Crossover-Workshops. Den Auftakt zum neuen Bildungsformat gab eine Organisation, die repräsentativ für den unermüdlichen Einsatz in der Bergwelt steht: die Bergrettung Salzburg; eine Institution mit 1.450 überwiegend freiwilligen Helfer*innen, die zu jeder Stunde einsatzbereit sind.
Die Freiwilligen der Salzburger Bergrettung
Vielen Außenstehenden mutet der unerschrockene Einsatz der Bergretter*innen abenteuerlich, nahezu heroisch an. 11.000 Stunden war das Team in Salzburg 2021 im Einsatz. Häufige Ursachen für Unfälle am Berg sind Überforderung, schlechte Ausrüstung und mangelnde Aufmerksamkeit. So sterben jährlich etwa fünfunddreißig bis vierzig Personen in Österreich durch Stürze oder Fehltritte in den alpinen Regionen.
Die Teilnehmer*innen des Workshops waren besonders an einer Frage interessiert: Wie kommt es eigentlich dazu, dass so viele Menschen ihre Freizeit opfern und ihr Leben aufs Spiel setzen, um Teil der Bergrettung zu werden? „Oft ist das familiär geprägt. Die Verbundenheit mit der Natur und den Bergen wird bereits den Kindern mit auf ihren Weg gegeben. Wenn schon der Vater und Großvater ehrenamtlich bei uns tätig waren, weckt das die Neugier der Nachkommen und so erfreuen wir uns auch am großen Interesse junger Menschen“, erklärt Balthasar Laireiter, Landesleiter der Bergrettung Salzburg.
Der Herrgott muss ein Bergsteiger sein
“Anders sei es nicht zu erklären, dass keine*r der Bergretter*innen jemals gröberen Schaden nach einem der unzähligen Einsätze getragen habe“, schildert Balthasar Laireiter. Allein im Jahr 2022 hat die Bergrettung über zweihundert Personen im Bundesland Salzburg geborgen. An gewissen Rettungsaktionen sind mehr als hundert Menschen beteiligt, oftmals sogar ein bis zwei Tage durchgehend. Vollgepumpt mit Adrenalin, suchen die freiwilligen Helfer*innen manchmal bis in die frühen Morgenstunden und unter widrigsten Bedingungen nach Verletzten oder Vermissten.
Auch in lebensbedrohlichen Notlagen wird deutlich, wie essentiell freiwilliges Engagement ist. Mehr als 46 % aller Österreicher*innen sind hierzulande freiwillig tätig. Um diese bestmöglich zu begleiten und zu unterstützen, ist das Freiwilligenzentrum Salzburg stets bemüht, die Rahmenbedingungen für Freiwilligenarbeit zu verbessern. Ein Fokus liegt dabei unter anderem auf dem kostenlosen Weiterbildungsangebot, das eigens auf die Bedürfnisse von Freiwilligen und Freiwilligenkoordinator*innen ausgerichtet ist.
Ausgetretene Pfade verlassen, um neue Erfolgsstrategien für die Freiwilligenarbeit zu generieren
„Gerne gehen wir bei der Entwicklung unserer Workshops neue Wege, um herauszufinden, wie wir die Freiwilligenarbeit im Bundesland Salzburg weiterentwickeln können“, erzählt Marlies Blaschko. So wurden im Crossover-Workshop auch viele abwechslungsreiche Outdoor-Methoden erprobt. Ein Höhepunkt war zudem die Teilnahme der Landesrätin Mag. (FH) Andrea Klambauer, welche sich besonders für die Förderung des freiwilligen Engagements in Salzburg einsetzt. „Beim Crossover-Workshop wurde wertvolles Know-how zwischen den unverzichtbaren Hilfseinrichtungen in Salzburg ausgetauscht. So kann Ehrenamt zukünftig gemeinsam aufgewertet und positiv gestaltet werden“, berichtet die Landesrätin.
Fotonachweise: Daniela Klein und Bergrettung Salzburg